Einleitung und Technisches
Der Zufall hat entschieden, dass wir in unserer ersten Review Matana-Studios Yowamushi Pedal: Grande Road behandeln werden. Da wir noch keine tollen Insider haben, um neue Leser gleich wieder abzuschrecken, fangen wir einfach mit den Formalien an: Lokalisierung: Anredesuffixe vorhanden Versionen: 720p und 1080p, jeweils 8-bit mp4 Hardsub, Größe 501 MiB bzw 996 MiB Kapitel: nicht vorhanden Website: http://matanastudio.eu/ Downloadmöglichkeiten: Nur One-Click-Hoster und Stream (Uploadet, MEGA, Openload) Vollständige MediaInfo (ausklappbar): Anmerkungen zum Encode: die Framerate der 1080p-Version ist falsch, als Audiocodec wird für beide Versionen mp3 genutzt, was besonders während des Openings und Endings in hörbar schlechterer Qualität resultiert. Die Bitrate ist mit 320kbit/s zwar recht großzügig bemessen, aber ein Blick auf die Spektralanalyse zeigt schnell, dass hier eine verlustbehaftet encodete Source (vermutlich AAC 128k) erneut encoded wurde. Viel Mühe steckt übrigens nicht in den Einstellungen, da es sich lediglich um das „Placebo“-Preset sowie das „Animation“-Tuning von x264 handelt. Leider ist dieses Tuning für moderne Animes kaum verwendbar und somit in diesem Fall ungeeignet. Die 720p-Version nutzt nur das „Slower“-Preset ohne irgendein Tuning. Der MediaInfo entnehmen wir weiterhin, dass die zwei Versionen von zwei verschiedenen Personen und auf verschiedenen Computern erstellt wurden.Encode
Da die Quelle des Bildmaterials weder im Dateinamen noch auf Matanas Website angegeben ist, könnte es sich sowohl um eine Blu-ray als auch eine Websource handeln. TV ist unwahrscheinlich, da in keiner Szene ein TV-Logo erkennbar ist. Auch die Qualität des Videos lässt keinerlei Schlüsse zu, da die vorhandene Videoqualität mit jeder Quelle erreichbar ist, aber aufgrund der eindeutig mehrfach encodeten Audiospur tendiere ich eher zu Websource oder re-encodetem Video, dass von einer anderen Gruppe entliehen wurde. Auch Fragen unsererseits führten zu keinem genauen Ergebnis. Alle folgenden Beispiele beziehen sich auf die 1080p-Version des Videos, da die niedrigeren Auflösungen in diesem Fall keine Vorteile mit sich bringen. Leider ist auch das Bild der Full HD-Version alles andere als herausragend: Blöcke soweit das Auge reicht. Scheinbar hat der Encoder sein neuestes Minecraft Let’s Play mit ins Release geschmuggelt. Glaub uns, wir auch nicht.Timing
Ohne mitgezählt zu haben können wir mit Sicherheit sagen, dass hier nicht nur ein oder zwei Zeilen etwas verschoben sind. Ein beeindruckender Anteil aller Zeilen geht entweder über die Szene hinaus oder beginnt einen Frame zu früh. Ein schwarz leuchtender Text auf weißem Grund fällt ja auch kaum auf, oder? Die Ironie falsch eingesetzter QC-Namen entbehrt einer gewissen Komik nicht. Wirklich? Immerhin eine wunderbare Überleitung zum nächsten Abschnitt:Typeset
Viel zu schreiben gibt es hier leider nicht. Außer dem Logo und den obligatorischen Credits ist nicht viel zu sehen. Die Schilder sind gänzlich unübersetzt und auch für Straßenmarkierungen hat es nicht gereicht. Wir probieren das mit dem Colorpicker bei Gelegenheit noch mal. Das Ganze in Bewegung:Hier ist einiges schiefgelaufen:
Hier das Video in Zeitlupe, damit
man alles erkennen und nachvollziehen kann.
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Dialog- und Karaokegestaltung
Nichts Außergewöhnliches zu berichten (das ist was Gutes). Es gibt zwei verschiedene Styles, einen farbigen für gesprochene Sprache und einen mit Blur für Gedanken. Was die Karaoke angeht, sagt ein Video mehr als tausend Worte (Achtung, das Video hat Ton):Untertitelqualität
Diese Zeile geviel uns nur wenig. | Großschreibung mit Unterstützung von random.org. Und seit wann spricht man Leute mit dem Namen ihrer Schule an? Liegt übrigens nicht am Originalskript, da sagt er nämlich „Hakogaku-san“ |
Ja, diese zwei Sätze gehören wirklich zusammen. Und genau da liegt das Problem. | |
Kommata und noch mehr Kommata. | mfw menschliche Abschussrampe |
Das Leben der Anderen - VR-Edition. Jetzt auch mit Geruch. | Ich glaube insgeheim, dass da definitiv was falsch ist. |
Zu einem Satz, gehört Komma. | Dieses Komma allein, ist mehr als genug. |
Werft den Purchen zu Poden | Gib alle Is, die du hast. |
Es kann nicht sein, dass hier schon wieder ein S fehlt. | Matana bewies großes Durchhaltevermögen bei der Verwendung quasitoter Begriffe. „Ass-Sprinter“ ist nur eine der sprachlichen Unarten und sogar die Möglichkeit eines Dreifachkonsonanten lässt man hier ungenutzt. |
Wie verwende ich Adjektive? | Was ist das wieder? Richtig, falsch. Und zwar richtig falsch. |
Ziellinie-senpai, bist du es? | Der alte Schwächling-großschreibung wäre nach diesen Zusammenstoß auch gefallen. Apropos Fall, der ist auch Fall-sch. |
1933 musste jemand anderes führen, aber zumindest der linguistische Genozid scheint sich hier zu wiederholen. | Wenn ich zulasse, dass Matana weitersubbt, ist es zu Ende. |
Ein normaler Satz nach Matana-Standards. Wer wen wohin führt ist hier nicht von Belang. | Euer Substil hingegen hat gar nichts. |
Ein Rechtschreibassistent hätte hierbei helfen konnen. | Jetzt noch ohne Deppenleerzeichen und wir haben eine fehlerfreie Zeile. |
Reden wir hier von Melonen, Leichen oder der deutschen Sprache? | Und ich hoffe, dass wir die Einzigen sind, die das Skript dieses Subs zu sehen bekommen. |
Fazit
Man soll ja mit dem Guten anfangen, also legen wir los: Die Schriftart ist nicht völlig unlesbar. Da wir das nun geklärt hätten, begeben wir uns zu den weniger erfreulichen Anteilen: Die Encodequalität ist grauenhaft und mit 8-bit 1080p Hardsubs sind die technischen Mittel genauso zurückgeblieben, wie die Individuen, die diese Sprachvergewaltigung verbrochen haben. Der Ton wurde mindestens so oft re-encoded, wie Erdogan sich mit Ziegen vergnügt hat. Der Type wäre wohl ganz gut, wenn es welchen gäbe und das Timing ist mindestens so verschoben wie die Inbetriebnahme des Flughafens BER. Vielleicht ist der Untertitel in irgendeiner Sprache fehlerfrei; diese muss jedoch noch erfunden werden. Ein Deutschlehrer hätte das Skript wohl abgelehnt, weil es sich außerhalb seines Fachbereiches befindet. Eine Empfehlung erübrigt sich vermutlich und die Bewertung mittels Schulnoten ist mit moderner digitaler Speichertechnik nicht möglich. Um es mit den weniger freundlichen Worten eines anonymen österreichischen Landschaftsmalers auszudrücken:„Hätten solche Leute diese Filme schon während des zweiten Weltkriegs untertitelt, so wäre das Großdeutsche Reich wohl Gefahr gelaufen, Japan als Verbündeten zu verlieren.“
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