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Review: Magical Girl Subs

Einleitung und Technisches

In der zweiten Ausgabe unserer Reihe „Warum muss ich das tun, ich wollte nach dem ersten Artikel wieder aufhören und die Szene für hoffnungslos verloren erklären“ widmen wir uns Magical Girl Subs und ihrem Release zu ef - a tale of memories.. Der erste Punkt gehört übrigens zum Titel.


Lokalisierung: Anredesuffixe vorhanden
Versionen: 720p und 1080p, jeweils 8-bit mp4 Hardsub, Größe 244 MiB bzw. 840 MiB
Kapitel: nicht vorhanden
Website: www.magicalgirlsubs.de
Downloadmöglichkeiten: DDL und Torrent

MediaInfo (ausklappbar)

General
Format : MPEG-4
Format profile : Base Media
Codec ID : isom
File size : 840 MiB
Duration : 23mn 48s
Overall bit rate mode : Variable
Overall bit rate : 4 937 Kbps
Encoded date : UTC 2016-10-09 12:19:25
Tagged date : UTC 2016-10-09 12:19:25

Video
ID : 1
Format : AVC
Format/Info : Advanced Video Codec
Format profile : High@L4.0
Format settings, CABAC : Yes
Format settings, ReFrames : 4 frames
Codec ID : avc1
Codec ID/Info : Advanced Video Coding
Duration : 23mn 47s
Bit rate : 4 799 Kbps
Maximum bit rate : 42.7 Mbps
Width : 1 920 pixels
Height : 1 080 pixels
Display aspect ratio : 16:9
Frame rate mode : Constant
Frame rate : 23.976 fps
Color space : YUV
Chroma subsampling : 4:2:0
Bit depth : 8 bits
Scan type : Progressive
Bits/(Pixel*Frame) : 0.097
Stream size : 818 MiB (97%)
Writing library : x264 core 148 r2638 7599210
Encoding settings : cabac=1 / ref=3 / deblock=1:1:1 / analyse=0x3:0x133 / me=umh / subme=6 / psy=1 / psy_rd=1.00:0.00 / mixed_ref=1 / me_range=16 / chroma_me=1 / trellis=1 / 8x8dct=1 / cqm=0 / deadzone=21,11 / fast_pskip=1 / chroma_qp_offset=-4 / threads=6 / lookahead_threads=1 / sliced_threads=0 / nr=0 / decimate=1 / interlaced=0 / bluray_compat=0 / constrained_intra=0 / bframes=3 / b_pyramid=2 / b_adapt=2 / b_bias=0 / direct=3 / weightb=1 / open_gop=0 / weightp=2 / keyint=240 / keyint_min=23 / scenecut=40 / intra_refresh=0 / rc_lookahead=40 / rc=2pass / mbtree=1 / bitrate=4799 / ratetol=1.0 / qcomp=0.60 / qpmin=10 / qpmax=51 / qpstep=4 / cplxblur=20.0 / qblur=0.5 / ip_ratio=1.40 / aq=1:0.00
Encoded date : UTC 2016-10-09 11:31:42
Tagged date : UTC 2016-10-09 12:19:26

Audio
ID : 2
Format : AAC
Format/Info : Advanced Audio Codec
Format profile : HE-AAC / LC
Codec ID : 40
Duration : 23mn 48s
Bit rate mode : Variable
Bit rate : 127 Kbps
Maximum bit rate : 164 Kbps
Channel(s) : 2 channels
Channel positions : Front: L R
Sampling rate : 48.0 KHz / 24.0 KHz
Compression mode : Lossy
Stream size : 21.7 MiB (3%)
Encoded date : UTC 2016-08-10 17:45:33
Tagged date : UTC 2016-10-09 12:19:26


Abgesehen von der Bitrate ist die 720p-Version identisch.

Encode

Das Encode lässt sich wohl am besten durch die Reaktionen unserer Teammitglieder beschreiben:

Werten wir das mal aus: kageru hatte recht, Attila hatte recht und fredferguson … nun ja, wir haben Notch nicht direkt gefragt, aber wir können mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass er wohl recht hatte.
Ehrlich gesagt: Das Encode ist eines der schlechtesten, die wir je gesehen haben. kageru erklärt kurz, was hier schiefgelaufen ist. Die folgenden Erklärungen sind recht theoretisch und könnten für technisch weniger Interessierte langweilig sein:

aq=1:0.00: Warum irgendjemand diesen Fehler machen würde, ist mir schleierhaft. Der Standardwert ist 1.0 und es gibt kein normales preset oder tuning in x264, das den AQ einfach ausschaltet. Lediglich die metrikorientierten tunings, SSIM und PSNR, machen das, aber die sind für normale Videos unbrauchbar. Der AQ oder Adaptive Quantizer ist ein Feature des Videocodecs, das verschiedenen Bildbereichen jeweils passende Quantizer-Werte zuweist. Auf Deutsch heißt das: AQ verteilt die Bitrate so, dass es Sinn macht und alles so gut aussieht, wie es muss. Ihn komplett zu deaktivieren erzeugt hier die schlimmsten Artefakte, die ich seit Längerem gesehen habe. qpmin und qpmax auf ihre antiken Standardwerte zu setzen macht es leider auch nicht besser.
Wenn ihr über einem Bild hovert, seht ihr das Encode von ANE. Da ich die Blurays von Melodies nicht zur Verfügung habe, um Screenshots zu machen, musste ich auf fremde Encodes zurückgreifen.



Darüber hinaus noch ein paar Anmerkungen: Beide Versionen sind 8-bit Hardsubs, was keinesfalls den modernen Standards entspricht. 8-bit Video mit HS kann für Hardwarekompatibilität als alternativer Download angeboten werden, sollte jedoch niemals das einzige Release sein. Hardsubs sehen einfach nicht so gut aus wie Softsubs und der 8-bit Videocodec ist deutlich anfälliger für Banding und andere Bildfehler als die 10-bit Version.
Außerdem gibt es ein 1080p-Release eines Anime, der nur in 720p animiert wurde. Damit verschwendet MGS nicht nur die Zeit und Rechenleisung ihres Encoders, sondern auch die Bandbreite und den Festplattenspeicher ihrer Leecher. Details hier. Die Qualität der Datei wurde über die Bitrate festgelegt, was allgemein schlechter für die Videoqualität ist, als crf, den Modus für konstante Qualität, zu verwenden (empfundene Qualität, nicht technisch gemessene). subme=6, trellis=1 und ref=3 sparen zwar Zeit beim Encodieren des Videos, verschlechtern jedoch die Kompressionseffizienz deutlich. deblock=1:1:1 ist für Anime eher ungeeignet, da positive Deblock-Werte das Bild unscharf machen. Ich würde eher 1:0:-1 oder 1:-1:-1 empfehlen.
Über die Sinnhaftigkeit von dct-decimate und fast-p-skip lässt sich streiten, also gehe ich darauf nicht weiter ein.

Auch beim Audio gibt es Probleme, da hier HE-AAC gewählt wurde. HE-AAC ist eine Version des AAC-Codecs, die besonders auf Effizienz bei niedrigen Bitraten ausgelegt ist. Es verwendet einige Optimierungen, um mit minimaler Bandbreite zumindest akzeptable Ergebnisse zu erzielen. Aufgrund dieser Besonderheiten ist es jedoch nicht empfohlen, das HE-Profil für Dateien über 80kbit/s bzw. 40kbit/s pro Kanal zu verwenden, da das Low-Complexity-Profil hier besser funktioniert.

Ich sollte mich wohl persönlich mit MGS’ Encoder in Verbindung setzen, um einige dieser Dinge zu (er-)klären. Viele dieser Fehler sind leicht zu beheben, wenn man weiß, wo das Problem liegt.

Typeset

In ef gibt es grundsätzlich nicht viel zu typen, da viele der Texte bereits Deutsch sind, also schauen wir uns das bisschen an, was Shaft für die Fansubber übrig gelassen hat.
Falsche Farbe, komplett falsche Font und das Timing stimmt auch nicht. Keine Ahnung, warum Fansubber sich in ihren Releases verewigen müssen, aber wenn es schon sein muss, dann doch bitte ordentlich.

Wieder falsche Font. Wäre wohl in Ordnung gewesen, wenn ihr \fscy etwas gesenkt hättet, aber scheinbar hat es nicht mal dafür gereicht. Außerdem: >Emule, lel


Falsche Farbe, mittelmäßige Font (und das ist großzügig, weil unsere Ansprüche auch nicht so hoch sind). Keine Ahnung, warum Fansubber sich in ihren Releases verewigen … Moment, das hatten wir schon.

Gestaltung

Die Schriftart ist ganz gut gewählt. Sie ist lesbar und dank ihrer Farbe auf allen Hintergründen problemlos erkennbar. Da es jedoch ein Hardsub ist, wirken die Untertitel besonders auf hochauflösenden Monitoren recht unscharf.
Kara fürs Opening ist vorhanden, jedoch nichts Besonderes. Die Buchstaben überlappen sich, weil der Abstand zu gering gewählt wurde und beim Einfliegen der Buchstaben steht das Ende des Satzes bereits da, bevor die Buchstaben es erreicht haben.

„We won't fall apart“ beim Einfliegen.

Untertitelqualität

Ehrlich gesagt waren wir nach dem Encode leicht voreingenommen und haben eigentlich nicht mehr viel erwartet. Glücklicherweise versteht MGS’ Editor mehr von seinem Werk als der zuständige Encoder. „Mehr als der Encoder“ ist in dem Fall leider keine große Leistung. Das Skript ist grammatikalisch und orthografisch zwar beinahe fehlerfrei, der Ausdruck lässt jedoch zu wünschen übrig.

Als Vorlage für die Übersetzung diente der englische Sub von Mendoi-Conclave (oder eins der BD-Retimes), was an vielen Stellen im Skript sehr deutlich wird.
So finden sich an vielen Stellen Sätze und Formulierungen, deren Ursprungssprache noch deutlich erkennbar ist, was mitunter recht irritierend wirkt.

Hätte man nicht umständlicher ausdrücken können. Wir verstehen ja, dass ihr keine Übersetzungsfehler riskieren wolltet (mit mäßigem Erfolg, wie wir später sehen werden), aber das ist einfach zu wörtlich. „Menschen, die mit Kunst zu tun haben“ – Dafür gab es doch ein Wort; irgendwas Kurzes, das diesen Satz deutlich angenehmer gemacht hätte. Hm …
Sehr poetisch. Leider wurde zugunsten dieser blumigen Wortwahl auf den Sinn des Satzes verzichtet. Und hier sehen wir, dass es deutliche Unterschiede zwischen der deutschen und der englischen Satzstruktur geben sollte.
Sogar der Comma Splice wurde aus dem Englischen übernommen. Im Original war es ein Fehler, während es im Deutschen erlaubt ist. Das macht es leider nicht besser.
Das erst recht nicht.
Erstens heißt es Fermate und zweitens war das ein Wortspiel, das ihr nicht nur gekonnt ignoriert, sondern auch komplett falsch übersetzt habt. Kuze spricht hier keinesfalls mit der Fermate, er verwendet das Wort nur metaphorisch, um seine aktuelle Situation zu beschreiben. Der Begriff muss ja nicht jeden geläufig sein, aber der Edit hätte zumindest nachschlagen können. Irgendwas mit zu wörtlichen Übersetzungen … Denkt euch den Rest einfach.
Sie [die Stadt] trägt gar nichts. Städte machen so was nämlich nicht. Ist irgendjemand noch überrascht?
DAS UNGLÜCK (Donnergrollen im Hintergrund, Blitze zucken durch die Nacht, irgendwas Dramatisches passiert).
Aber im Ernst: Das Unglück? Das eine Unglück mit dem bestimmten Artikel?
Leerzeichen vor die Auslassungspunkte
E! FermatEEEEE. Der Fehler zieht sich durch die ganze Folge. Ein Fine. Musik war nicht die Stärke des Edits. Nachschlagen wohl auch nicht.
Das geht deutlich kürzer. „Nur weil ein Mädchen neben dir sitzt/du neben einem Mädchen sitzt, […]“ Eine Skizze kann kein Verfahren sein. Das Anfertigen ebendieser vielleicht, aber die Skizze selbst definitiv nicht.
Brauchen wir ein Beweisbild oder glaubt ihr so, dass das 1:1 der englische Satz ist? Man kann nur hoffen, dass diese Zeile ein Witz sein sollte, den hier niemand versteht.
Man mag es kaum glauben, aber diese Sätze folgen wirklich direkt aufeinander. Was ist sie denn? Niedlich und das komplette Gegenteil von … allem? Das komplette Gegenteil halt. Wir … ich … weiß nicht, wo ich anfangen soll. „Niemals im Leben“ würde man nie im Leben sagen und Reizbarkeit ist eine Frage des Temperaments und des Characters, nicht eine der Einstellung.
Da wird sich das Frühstück aber freuen. Der Duden empfiehlt an dieser Stelle die Getrenntschreibung
Auch hier empfiehlt der Duden die Getrenntschreibung Das ist das erste Mal, dass ich sehe, dass irgendjemand das dass, das mit zwei s geschrieben wird und das man sonst eher selten sieht, in solcher Vielzahl verwendet, dass es anstrengend wird, das zu lesen.
Solche Sätze lesen sich allgemein angenehmer,
wenn man vor Beginn des Nebensatzes eine neue Zeile anfängt.
Mein Thesaurus ist nicht nur enttäuschend, er enttäuscht mich auch noch.
Vermutlich waren das mal zwei Sätze, Und keinen der QCs hat das gestört. Es ist keine Freude, an einem Ort, an dem eure Fansubs existieren, irgendwas zu tun.
Das ist leider absolut nicht das, was sie sagt. Und nein, an dieser Stelle wurde kein Übersetzungsfehler der englischen Gruppe korrigiert.
むしろ僕は一人で店に入て普通に買い物ができる方が不思議だ bedeutet nämlich wörtlich:
„Ich finde es eher sonderbar, dass es einen Weg gibt, alleine in einen Laden zu gehen und normal einzukaufen.“
Wie gesagt, wörtlich. Man sollte diesen Satz niemals so in einem Fansub verwenden, aber die Bedeutung ist klar erkennbar, trotz des furchtbaren Ausdrucks.

Fazit

Fassen wir also zusammen:
Encode: Streamingseitenniveau. Dunkle Szenen bestehen förmlich aus Blöcken, aber auch in hellen Szenen entstehen nicht selten Blöcke bei schnelleren Bewegungen. 240 MiB sind zwar eine recht sparsame Dateigröße, was diese Qualität jedoch nicht rechtfertigt.
Typeset: Vorhanden, aber oft nur mittelmäßig oder noch darunter. Über die Kara lässt sich wohl dasselbe sagen.
Untertitel: Ortografisch weitestgehend fehlerfrei, vom Ausdruck her aber nur knapp über Google Übersetzer. Da die Satzstruktur oft exakt übernommen wurde, kann man an dieser Stelle auch den englischen Sub schauen, da MGS keinerlei Mehrwert produziert hat. Zusätzlicher Punktabzug für Hardsubs in beiden Versionen.

Bewertung: Mit entsprechend niedrigen Ansprüchen schaubar, empfehlenswert ist es aber nicht. Vorerst sollte man hier lieber auf den mitlerweile sieben Jahre alten Sub von Gruppe Kampfkuchen zurückgreifen. Die nutzten damals zwar eine Fernsehversion als Quellvideo, aber dank der unsachgemäßen Handhabung des Videos seitens MGS’ Encoders, ist man damit immer noch besser bedient. Hoffentlich beantwortet das die Frage, warum wir „ef subben, obwohl MGS den doch schon gemacht hat“.